Trotz Tierhaltungsverbot hatte Züchter dutzende Tiere:
sofortige Beschlagnahmung folgte
Vergangene Woche fand ein großer Behördeneinsatz in Gilgenberg (Bezirk Braunau, OÖ) statt: die Veterinärbehörde hatte uns zu Hilfe gerufen, weil bei einem Züchter trotz Tierhaltungsverbot zahlreiche Tiere vermutet wurden. Unter Polizeibegleitung wurde überall nach Tieren gesucht und tatsächlich konnten 25 Hunde, 29 Katzen und ein Kaninchen gefunden, beschlagnahmt und vom Pfotenhilfe-Team verladen und in Sicherheit gebracht werden. Viele der Tiere waren bei einem Nachbarn versteckt. Es werden noch weitere Verstecke vermutet, weshalb die Behörden auf Hinweise aus der Umgebung angewiesen sind.
Katzen in erschreckendem Zustand auf Dachboden gehalten
Die Zustände waren wirklich schockierend und erbarmungswürdig: 27 der 29 Katzen waren zusammen auf den völlig zugekoteten Dachboden eines Nachbarn gesperrt, wo nur trockenes Hundefutter in großen Brocken und eingefrorenes Wasser vorgefunden wurden. Die armen Tiere – größtenteils Rassekatzen, wie Maine-Coon-Katzen oder Bengalkatzen - haben vor Durst so laut geschrien, dass man sie schon im Erdgeschoß hörte! Den Tieren standen in dem zugigen Dachboden weder eine Katzentoilette noch eine einzige Decke zur Verfügung. Zusätzlich erschüttert uns, dass einige der Katzen nur wenige Monate alt waren. Eine Savannah-Katze, deren Haltung in Österreich größtenteils illegal ist, wurde in einer Transportbox in der Abstellkammer unter Schmutzwäsche gefunden.
Hunde Tag und Nacht in Container eingesperrt
Bei den Hunden wurden sowohl adulte Tiere als auch zwei Würfe Welpen gefunden, die kurz vor dem Verkauf standen. Allerdings keine zugehörigen Elterntiere, was bedeuten kann, dass diese versteckt und nicht gefunden wurden, oder dass die Welpen zugekauft sind. Neben zwei Kangals – einer sogar mit kupierten Ohren, was in Österreich strengstens verboten ist – handelte es sich um 20 Australian Shepherds und Border Collies sowie drei Chihuahuas, die trotz Nachttemperaturen von bis zu minus zehn Grad ohne Heizung in diverse Container und zugige Stallabteile gesperrt waren.
Züchter wegen Tierquälerei angezeigt
Alle Tiere wurden noch am selben Tag bis in die späten Abendstunden von unserem Tierarzt untersucht: Sie haben diverse Krankheiten, sind verwahrlost, leiden unter Parasitenbefall, sind teilweise stark verfilzt, haben Ohren- und Augenentzündungen, Schnupfen und Durchfall. Mehrere Tiere sind zudem mit hoher Wahrscheinlichkeit trächtig. Viele der Katzen waren zum Zeitpunkt der Abnahme stark dehydriert, da ihnen kein oder nur gefrorenes Wasser zur Verfügung stand. Eine Tierquälerei unfassbaren Ausmaßes! Der Züchter wird zusätzlich bei der Staatsanwaltschaft wegen Tierquälerei (§222 StGB) angezeigt, wonach bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe drohen.
Hinweise auf weitere Komplizen des Züchters können über das Kontaktformular gegeben werden. Wenn es sein muss auch anonym, es wird aber ersucht, zumindest einen Rückfragekontakt anzugeben. Alle Hinweise werden vertraulich behandelt.
Dieser Notfall kam vollkommen unerwartet. Wir waren nicht auf so viele hilfsbedürftige Hunde und Katzen vorbereitet und ihre Versorgung belastet unser Budget immens. Bitte unterstützen Sie uns, sodass wir all den armen Seelen helfen können.
Meine Spende für die armen Tiere
