Wallersee: Schwan mit tennisballgroßer Halsschwellung nach Operation freigelassen

PFOTENHILFE-Chirurg konnte eingewachsene Bleigewichte wegen Lebensgefahr nicht entfernen / Kritik an Fischerei mit Blei

Marschik Gerhard
Tumor © PFOTENHILFE Lochen

Lochen/Alkoven/Henndorf, 21.10.2023 - Seit mehreren Jahren wird ein Schwan am Wallersee beobachtet und immer wieder dem Tierschutzhof PFOTENHILFE gemeldet, der am Hals eine runde Schwellung hat. Zunächst war diese jahrelang unverändert tischtennisballgroß, heuer im Frühjahr aber schon größer als ein Tennisball. Kürzlich konnte der Schwan eingefangen werden. Der Chirurg Daniel Eschlböck, der für die PFOTENHILFE schon zahlreiche schwierige Operationen durchführte, hat ihn geröntgt, glaubte Angelhaken im Kropf zu erkennen und wollte diese endoskopisch operativ entfernen.

Die Endoskopkamera zeigte jedoch, dass es sich um verschluckte Angelbleigewichte handelt, die bereits komplett von Gewebe umwachsen sind. Nach Rücksprache mit einem Vogelexperten wurde von der Entfernung der Gewichte Abstand genommen, da das Risiko zu groß gewesen wäre und der Schwan durch die Schwellung nicht wesentlich beeinträchtigt ist.

Er wurde daher gestern von PFOTENHILFE-Mitarbeitern wieder in Henndorf am Wallersee in die Freiheit entlassen, damit er wieder zu seiner Familie kann und ist auch sofort weggeflogen.

Blei ist giftig und sollte längst verboten sein

Blei im Körper führt zu einer schleichenden Vergiftung, weshalb es seit vielen Jahren Diskussionen über ein Bleiverbot gibt. Auch die PFOTENHILFE fordert schon lange ein Verbot. Ebenso wie bei der Jagd, weil etwa Greifvögel mit Bleischrot verseuchte Beute aufnehmen, aber auch Gewässer und Böden vergiftet werden. Ein weiteres Problem, mit dem die PFOTENHILFE immer wieder kämpft, sind durch Wasservögel verschluckte oder im Schnabel oder den Füßen steckende Angelhaken, die schmerzhafte Wunden verursachen, wodurch sie geschwächt werden oder gar sterben können. 

Veröffentlicht am 23.Oktober 2023