PFOTENHILFE: "Rücksitz-Lamm" Chili will ihre Familie nicht verlieren

Experte rät von Trennung und neuerlichem Langstreckentiertransport ab

Marschik Gerhard
Lamm Chili mit Juergen © PFOTENHILFE Lochen

Salzburg/Lochen, 1.9.2023 - Das mittlerweile berühmte Salzburger "Rücksitz-Lamm" Chili lebt jetzt schon gute zwei Wochen in der Familie von PFOTENHILFE-Chefin Johanna Stadler und ihrem Mann Jürgen, der seitdem als Ersatzmama angehimmelt und von Chili keinen Moment aus den Augen gelassen wird. Sie entwickelt sich prächtig, ist extrem anhänglich und wurde sogar von Stadlers Hunderudel aufgenommen, das mit Chili spielt, herumtollt, kuschelt und sie auch beschützt. Eine Familienidylle, die ihresgleichen sucht, wie die neuesten Videos eindrucksvoll zeigen. Und in zwei Wochen soll Chili von ihrer geliebten Familie getrennt und wieder einem Langstreckentiertransport ausgesetzt werden? Unvorstellbar!

Auch der Tierschutzexperte und ehemalige Amtstierarzt Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer sagt: "Am vernünftigsten und tiergerechtesten wäre es doch, das Lamm weiterhin bei der PFOTENHILFE zu belassen. Dort ist es bestens betreut, dort hat es seine Bezugspersonen, was für sein Wohlbefinden immens wichtig ist. Alles andere, inklusive einem weiteren Langstreckentiertransport, wäre für das Tier nur Stress und eine völlig unnötige Verschlechterung, die niemand wollen kann!"

In Norddeutschland würde Chili eine ungewisse Zukunft, offenbar in auch dort verbotener Einzelhaltung, erwarten. Denn der Fahrer, der Chili in Kroatien in einen PKW gesteckt hat und nach Salzburg gefahren ist, um dort ins Theater zu gehen, hat selbst keine Schafe. Zudem ist nicht klar, was er mit Chili vorhat. "Sie war offensichtlich als lustiges Urlaubssouvenir für seine Kinder gedacht, die allerdings zu dem Lamm gar keine Beziehung haben und auch nach kurzer Zeit das Interesse verlieren werden, sobald es nicht mehr klein und süß ist und der Schulalltag wieder eingekehrt ist", ist Johanna Stadler besorgt. "Zudem gibt es dort oben ja wohl genug andere Schafe, die er sich in den Garten stellen kann und die er nicht wieder fast 1.000 km herumkarren muss." Stadler hingegen kann Chili ein schlachtfreies Leben in der großen Schafherde der PFOTENHILFE bieten, sofern alle Gesundheitstests Unbedenklichkeit ergeben. Ansonsten steht das Angebot, Chili in "Dauerquarantäne" im Familienverband mit Hunden im fast 4.000 qm großen Garten und Haus der Stadlers leben zu lassen. 

Veröffentlicht am 01. September 2023