Gemeinsamer Streunerkatzeneinsatz

von PFOTENHILFE und VIER PFOTEN

Tom Benda

Kastrations-Informationstour zur Aufklärung über Gesetzeslage, Abbau von Ängsten und Vorurteilen sowie Zusammenarbeit mit Behörden

Die PFOTENHILFE und VIER PFOTEN haben am 6. Juli im Rahmen der österreichweiten Infokampagne „Alles Katze!“ im Innviertel einen gemeinsamen Kastrationseinsatz durchgeführt und mit Bildern und Videos dokumentiert. 

PFOTENHILFE fängt bis zu 400 Streunerkatzen pro Jahr

Seit der Gesetzesänderung vom 1. April 2015 müssen ja auch Bauernhofkatzen kastriert werden, was natürlich auch zu vermehrten Nachfragen bei uns führt, da viele der scheuen Katzen nur mit Lebendfallen gefangen und zum Tierarzt gebracht werden können, worin die PFOTENHILFE viel Übung hat: bis zu 400 Streuner- und Bauernhofkatzen werden jedes Jahr von uns gefangen.

Durch Kastrationen wird Tierleid verhindert

PFOTENHILFE-Obfrau Johanna Stadler freut sich über jede verhinderte Katzengeburt: „Durch die Kastration verhindern wir sehr viel Tierleid. Die Katzenbabys leiden angefangen von Schnupfen bis hin zu Seuchen sehr oft an schweren bis tödlichen Krankheiten. Wenn wir Geburten verhindern bekämpfen wir die Ursache des Problems.“

Aufklärung ist wichtig

Ziel der bundesweiten VIER PFOTEN-Infokampagne, die gerade in Oberösterreich Halt macht, ist es, die Bevölkerung über Probleme rund um streunende Katzen in Österreich sowie über die gesetzliche Kastrationspflicht so genannter Freigängerkatzen aufzuklären. Auch gängige Ängste und Vorurteile rund ums Thema sollen angesprochen werden. „Die Gesetzesänderung im Tierschutzrecht ist ein guter Anlass für unsere Tour“, so Kampagnenleiterin Martina Pluda von VIER PFOTEN. Seit 1. April müssen alle Katzen mit Freigang, also auch die zuvor explizit ausgenommenen Katzen in bäuerlicher Haltung, kastriert werden. „Denn leider gibt es um das Thema Kastration viele Mythen, die nicht stimmen, sich aber hartnäckig halten. Zum Beispiel das Gerücht, dass eine kastrierte Katze keine Mäuse mehr fängt, was ein Unsinn ist.“ 

Enorme Vermehrung von Streunerkatzen ist möglich

Ein einziges Katzenpaar kann, bedingt durch das Schneeballsystem, theoretisch nach fünf Jahren bereits 12.680 Nachkommen zeugen. Denn Katzen sind bereits mit vier bis fünf Monaten geschlechtsreif, sie können jeweils mindestens drei Kätzchen zur Welt bringen. Mit einer wachsenden Größe von Streunerkatzen-Kolonien steigt aber natürlich auch die Gefahr der Ausbreitung von Krankheiten, Parasiten und Seuchen. „All das können wir durch Kastration verhindern“, sagt Pluda. „Wichtig ist es, Verantwortung für seine Tiere zu übernehmen.“ Denn Seuchen sind nicht nur für streunende Katzen, sondern auch für Hauskatzen mit Zugang zum Freien ein Risiko. Außerdem fühlen sich manche Menschen vom Lärm und vom Geruch der Tiere schlicht belästigt.

Veröffentlicht am: 07.07.2016