Angebliche Finderin dürfte selbst Halterin sein

Pfotenhilfe hat Behörden über Betrugsverdacht informiert

Sonja Muellner

Wie berichtet (siehe unten) hat eine Frau kürzlich zwei Frettchen als gefunden beim Tierschutzhof Pfotenhilfe am Rande des Salzburger Seengebiets abgegeben. Durch die Veröffentlichung der eher weniger glaubwürdigen Geschichte haben sich über Pfingsten mehrere Personen gemeldet, die darauf hinwiesen, dass die angebliche Finderin in Wirklichkeit selbst die Halterin der Frettchen sei. Diese sei mit der Haltung überfordert gewesen. Eine Zeugin sei von ihr sogar kürzlich gefragt worden, was sie dagegen tun kann, dass sich die beiden immer beißen.

"Die Geschichte des angeblichen Funds klang von Anfang an unglaubwürdig. Und auch, dass sie von Lochen zuerst nach Hause (Straßwalchen) und am nächsten Tag zum Tierarzt in Obertrum fuhr, um uns anschließend die fertig verarzteten und sogar kastrierten und frisch gechippten Tiere zu bringen, sprach gegen die Fundgeschichte, die sie uns aufgetischt hat", so Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler.

Die Pfotenhilfe hat alle bisherigen Informationen über den im Raum stehenden Verdacht des Betrugs an die zuständigen Veterinärämter Braunau und Salzburg-Umgebung weitergeleitet und überlegt diesbezüglich auch rechtliche Schritte. Es gilt natürlich trotzdem vorerst die Unschuldsvermutung.

Veröffentlicht am 3.6.2020

Eine in Straßwalchen wohnhafte Frau hat kürzlich zwei Frettchen zum Tierschutzhof Pfotenhilfe in Lochen gebracht, die sie am Vorabend bei einem Spaziergang in Lochen gefunden habe. Sie habe plötzlich Schreie aus einem Holzstapel gehört und dann zwei Tiere entdeckt, die sich gegenseitig gebissen hätten. Sie habe sie erst für Marder gehalten, hat sie aber trotzdem mitgenommen. Obwohl auch sie gebissen worden sei, habe die Finderin die beiden Tiere in eine Katzentransportbox gepackt, die sie zufällig im Auto gehabt hätte. Am nächsten Tag hat sie die beiden etwa einjährigen Frettchen wegen ihrer Bisswunden am Rücken zu einem Tierarzt gebracht, der diagnostizierte, dass sie sich wohl deshalb attackieren, weil es zwei unkastrierte, männliche Tiere sind. Daher versorgte er nicht nur die Wunden sondern kastrierte sie auch gleich, um die Ursache zu beheben. Danach brachte die Finderin die beiden Frettchen zum Tierschutzhof Pfotenhilfe, der sie jetzt versorgt, Max und Moritz genannt hat und nach ihrem Halter sucht.

"Es gibt nur zwei Möglichkeiten: entweder sie sind jemandem in Lochen entlaufen oder sie wurden dort hingebracht und ausgesetzt", vermutet Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler. "Im ersteren Fall wird der Halter sie ja vermissen und suchen, weshalb wir uns auch an die Öffentlichkeit wenden. Wenn sie ausgesetzt wurden, etwa weil sie sich gestritten haben, ist dies gerichtlich strafbar und mit bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe bedroht. Wir werden jedenfalls Anzeige erstatten, wenn sich kein Halter meldet."

Die Pfotenhilfe bittet um - auch anonyme - Hinweise aus der Bevölkerung, falls jemand weiß wem sie gehören könnten oder wer kürzlich noch Frettchen hatte. Möglicherweise hatte der Halter kürzlich auch noch ein weibliches Frettchen, um das sich die zwei männlichen gestritten haben und deshalb weg mussten. Diesfalls würde das weibliche Tier wahrscheinlich noch beim Halter sein. 

Veröffentlicht am 29.05.2020

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